Monitor: Wirkungsforschung zur nonformalen politischen Bildung

Was wissen wir über Wirkungen politischer Bildungsarbeit? Der Monitor „Wirkungsforschung zur nonformalen politischen Bildung“ liefert einen ersten systematischen Überblick über die Situation der empirischen Wirkungsforschung zur nonformalen politischen Bildung in Deutschland sowie über die Fachdebatte zu Wirkungen und Wirkungsbeobachtung.


Was wissen wir über Wirkungen politischer Bildungsarbeit? Der Monitor „Wirkungsforschung zur nonformalen politischen Bildung“ liefert einen ersten systematischen Überblick über die Situation der empirischen Wirkungsforschung zur nonformalen politischen Bildung in Deutschland sowie über die Fachdebatte zu Wirkungen und Wirkungsbeobachtung.

Der Monitor beleuchtet die besonderen Herausforderungen der Wirkungsforschung in der nonformalen politischen Bildung: Bildungsprozesse sind langfristig angelegt, stark individualisiert und schwer standardisierbar. Zudem treten Wirkungen oft erst mit Verzögerung ein und sind nur schwer auf einzelne Bildungsangebote zurückzuführen.

Die Untersuchung analysiert 36 empirische Studien seit 2011 aus verschiedenen Praxisfeldern – von politischer Jugend- und Erwachsenenbildung über Präventionsarbeit bis hin zu Demokratieförderung. Dabei ergibt sich ein vielschichtiges Bild: Während die Forschung inhaltlich und methodisch vielfältig ist, bestehen kaum Verknüpfungen zwischen den einzelnen Arbeiten. Die Anzahl an Studien pro Praxisfeld, die die Wirkungen der Praxis politischer Bildung untersuchen, ist gering. Die meisten Studien sind durch Drittmittel finanziert und fokussieren sich auf geförderte Einzelprojekte, wodurch die Übertragbarkeit der Erkenntnisse begrenzt ist.

Die Analyse zeigt eine deutliche Bevorzugung qualitativer Forschungsansätze (18 von 36 Studien), gefolgt von Mixed-Methods-Ansätzen (13 Studien). Besonders etabliert hat sich ein biografischer, subjektorientierter Forschungsansatz, der individuelle Wirkungszuschreibungen der Teilnehmenden erfasst.
Als aufschlussreich erweist sich der Blick über den Tellerrand: Daher stellt der Monitor auch innovative Ansätze aus der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit, der Ausstiegs- und Distanzierungsberatung sowie der Kulturellen Bildung vor. Diese Bereiche haben ähnliche Herausforderungen in der Wirkungsforschung konstruktiv aufgegriffen und methodische Lösungsansätze entwickelt.

Die Bestandsaufnahme zur Wirkungsforschung ist Teil einer Working-Paper-Reihe des Projekts Fachstelle politische Bildung – Wissens-Hub (2025-2027). Ziel des Projekts ist es, vorhandene Studien und Erkenntnisse systematisch aufzubereiten, die dabei helfen, die Praxis politischer Bildung zu beschreiben, ihre Wirkungen zu untersuchen und sie zu evaluieren. Daneben sollen mehr evidenzbasierte Debatten und mehr Forschung angeregt werden.

 

Download: Monitor: Wirkungsforschung zur nonformalen politischen Bildung. Bestandsaufnahme und Analyse von Forschungssituation und Fachdebatte [ 2,41 MB | PDF



Zitationsvorschlag: Posenau, Dirk / Becker, Helle / Hansek, Marcel (2025): Monitor: Wirkungsforschung zur nonformalen politischen Bildung. Bestandsaufnahme und Analyse von Forschungssituation und Fachdebatte. Fachstelle politische Bildung – Wissens-Hub, Working Paper 2. Herausgegeben von Transfer für Bildung e.V., online: https://transfer-politische-bildung.de/transfermaterial/veroeffentlichungen/mitteilung/artikel/monitor-wirkungsforschung-zurnonformalen-politischen-bildung 

Weitere Publikationen aus dieser Reihe

  • Monitor: Empirische Grundlagenforschung zur Praxis nonformaler politischer Bildung mehr lesen
  • Monitor: Evaluation im Bereich der nonformalen politischen Bildung“ finden Sie in Kürze hier mehr lesen

 

Zum Weiterlesen

  • Drei umfangreiche Literaturlisten zu empirischer Grundlagenforschung, Wirkungsforschung und Evaluation nonformaler politischer Bildung mehr lesen 
  • Factsheet Fachstelle politische Bildung – Wissens-Hub mehr lesen


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